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Der 26. April 2022 — 36. Jahrestag und Internationaler Tag des Gedenkens an die Tschernobyl-Katastrophe

25.04.2022 г.

Am 26. April 1986 wurde die Welt von einer schrecklichen Tragödie erschüttert: einer Explosion im Kernkraftwerk Tschernobyl im Norden der Ukraine (damals Teil der UdSSR). Dieser Unfall war die grösste von Menschen verursachte Katastrophe in der Geschichte der Kernenergie. Infolge der Explosion wurden grosse Mengen radioaktiver Stoffe in die Atmosphäre freigesetzt, die sich dann im gesamten westlichen Teil der UdSSR und in Teilen Europas ausbreiteten. Die radioaktive Verseuchung hat das Leben von Millionen Menschen für immer verändert, und die Folgen dieser Katastrophe sind immer noch zu spüren.

Für Belarus ist die Tschernobyl-Katastrophe von besonderer Bedeutung. Ein erheblicher Teil der Gebiete litt unter den Folgen des Unfalls, der zur Umsiedlung und Störung der normalen Lebensweise von Hunderttausenden von Belarussen führte.

Seit 1990 wurden in Belarus fünf staatliche Programme zur Bewältigung der Folgen der Tschernobyl-Katastrophe durchgeführt. Es wurden bis jetzt Finanzmittel im Gegenwert von 19,3 Milliarden US-Dollar für die Umsetzung der Programmaktivitäten bereitgestellt.

Belarus ist allen internationalen Partnern dankbar, die dem Leiden der Menschen in den kontaminierten Gebieten nicht gleichgültig gegenüberstanden und Belarus jede erdenkliche Hilfe geleistet haben.

Symbolisch war die Erklärung des 26. April zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Tschernobyl-Katastrophe durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen während ihrer einundsiebzigsten Tagung 2016 mit Unterstützung von 60 Mitgliedstaaten.

Es wurde viel getan, aber es bleibt noch viel zu tun. Gleichzeitig wird der Schwerpunkt der nationalen Bemühungen zur Tschernobyl-Thematik von der Regierung der Republik Belarus bewusst erweitert: von der Hilfe und Rehabilitation bis hin zur nachhaltigen Entwicklung der wirtschaftlichen und menschlichen Potenziale der betroffenen Regionen. Das Sechste Staatsprogramm zur Bewältigung der Folgen der Tschernobyl-Katastrophe für den Zeitraum 2021-2025 sieht die Umsetzung von fünf Aufgaben vor:

- Sozialschutz, medizinische Versorgung, Sanatoriumsbehandlung und Rehabilitation der betroffenen Bevölkerung;

- Strahlenschutz und gezielte Anwendung von Schutzmassnahmen;

- Unterstützung der sozioökonomischen Entwicklung der betroffenen Regionen;

- organisatorische Verbesserung der Sanatoriumsbehandlung und Rehabilitation von Kindern, die im radioaktiv verseuchten Gebiet leben oder lernen;

- Durchführung der Forschungs- und Informationsarbeit.

Die Überwindung von langfristigen Folgen der Tschernobyl-Katastrophe erfordert enorme nationale Anstrengungen und Bildung neuer Partnerschaften, um die nachhaltige Entwicklung der betroffenen Regionen zu fördern, Innovationen und Investitionen anzuziehen.

Im Jahr 2019 erkannte die UN-Generalversammlung in einer Resolution das anhaltende Erbe der Tschernobyl-Katastrophe und die Notwendigkeit an, weiterhin die nachhaltige Entwicklung der sich erholenden Gebiete sicherzustellen, mit Schwerpunkt auf lokalem Unternehmertum und Tourismus, der Schaffung von Arbeitsplätzen, der Umstellung der lokalen Wirtschaft auf umweltfreundliche Technologien, der Förderung nachhaltiger Waldbewirtschaftung und landwirtschaftlicher Innovationen, der Einbeziehung schutzbedürftiger Menschen in lokale Entwicklungsprozesse und der Förderung einer gesunden Lebensweise.

Belarus zählt auf die Unterstützung von UN-Institutionen, UN-Mitgliedstaaten, privaten Investoren und ist daran interessiert, internationale Partner für die Bewältigung der praktischen Aufgaben zu gewinnen, die sich dem Staat stellen, um die nachhaltige Entwicklung dieser Regionen und ihrer Bewohner sicherzustellen.

Wir freuen uns auf eine weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit mit allen Partnern, um die Ziele für nachhaltige Entwicklung in den betroffenen Regionen zu erreichen.

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